Zum Hauptinhalt springen

Aktuelles

Erste Frühjahrsbefliegungen mit Hyperspektralkameras erfolgt

Foto: L. Klein/Fraunhofer IFF

Im dem FraxForFuture-Projektteil „Fernerkundung“ haben Ende Juli 2021 die ersten Frühjahrsbefliegungen mit Hyperspektralsensorik stattgefunden. Am 22. Juli wurden dazu in Thüringen die Untersuchungsflächen TH_1 Ettersberg bei Weimar mit rund 560 ha und der rund 600 ha große Waldkomplex des Revieres Schwansee (TH_2 Schwansee) bei Großrudestedt überflogen. Ziel der Frühjahrsbefliegungen ist es, die dort vorhandenen Eschen anhand einer hyperspektralen Signatur eindeutig zu erkennen. Diese bildet die Grundlage für Vitalitätsuntersuchungen, die auf Basis von Daten aus den Sommerbefliegungen vorgenommen werden sollen.

Die Sommerbefliegungen umfassen neben den Flächen in Thüringen auch weitere in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Hessen. Beide Befliegungen finden allerdings viel später als geplant statt. Der anvisierte Frühjahrszeitraum Mai bis Ende Juni verschob sich aufgrund des in diesem Jahr deutlich verzögerten Austriebs der Bäume. Erst wenn das Laub vollständig entwickelt ist, liefern die Aufnahmen auswertbare Ergebnisse. Ein weiterer Grund für den späteren Start der Flugzeuge war das wechselhafte Wetter. Hier gelten strenge Anforderungen an die Wetterlage während der Bildaufnahmen. So muss es windstill sein und die Lichtverhältnisse müssen über den gesamten Flugzeitraum sehr ausgeglichen sein. Schon ein wolkiger Himmel mit Licht- und Schattenbildung kann den Start verhindern.

Am 22. Juli war das Wetter stabil, die Lichtverhältnisse gut und der Blätteraustrieb ausreichend fortgeschritten. Während des vierstündigen Fluges mit der Cessna 340 haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Fraunhofer IFF mittels Hyperspektralkamera den Waldbestand aufgenommen. Dabei wurden ausgewählte Eschenbestände durch verschiedene am Flugzeug montierte Kamerasysteme von oben fotografiert.

Zum Einsatz kommt dabei neueste Fraunhofer-Technologie. Zwei Hyperspektralkameras für unterschiedliche Wellenlängenbereiche sowie eine RGB-Kamera werden am Flugzeug montiert. Mit jeder Einzelbildaufnahme wird ein kleiner Ausschnitt der untersuchten Bestandesfläche erfasst. Mittels Lagemessung sind Position und Ausrichtung des Flugzeugs bzw. der Kamerasysteme zum Zeitpunkt jeder Aufnahme bekannt, sodass im Anschluss an die Befliegung die Einzelbildaufnahmen durch geometrische Verrechnungen zu einem Gesamtbild für die Gesamtfläche zusammengesetzt werden können.

Parallel zur Befliegung begehen Försterinnen und Förster die Flächen. Dabei beschreiben sie ausgewählte Eschen im Bestand auf Basis eines quantitativen Bewertungssystems und erfassen deren geografische Position, um diese Bäume in den georeferenzierten Bilddaten der Befliegung wiederfinden zu können.

Die für die Vitalitätsuntersuchungen der Eschen erforderlichen Sommerbefliegungen sind bereits geplant. Sie finden voraussichtlich im August statt.